Die Slowakei ist ein Binnenstaat in Mitteleuropa, der an Polen, Tschechien, Österreich, Ungarn und die Ukraine grenzt.
Der erste gemeinsame Staat der Slawen war Samo´s Reich (7. Jahrhundert), später das Nitraer Fürstentum (Anfang des 9. Jahrhunderts). Durch die Vereinigung des Nitraer Fürsentums mit dem Mährischen Fürstentum entstand im Jahre 833 das Groβmährische Reich. Im 11. Jahrhundert wurde die Slowakei in das Königreich Ungarn eingegliedert, das ab 1526 Teil der Habsburgermonarchie und ab 1867 Teil von Österreich-Ungarn war. Nach der Auflösung der Doppelmonarchie im 1918 wurde die Slowakei Teil der Tschechoslowakei bis zum Jahre 1993 (mit der Ausnahme der Zeit der Selbstständigkeit während der Existenz der Slowakischen Republik 1939-1945). Am ersten Januar 1993 wurde durch die friedliche Aufteilung der Tschechoslowakei die selbständige Slowakei gegründet.
Die Slowakische Republik ist eine parlamentarische Demokratie. Seit 2004 ist die Slowakei Mitglied der Europäischen Union und NATO. Seit 21. Dezember 2007 wurden gemäβ dem Schengen-Abkommen die Grenzkontrollen zu EU-Staaten aufgehoben. Seit 1. Januar 2009 ist die Slowakei das 16. Mitglied der Europäischen Währungseinheit- Eurozone und die offizielle Währung ist Euro.
Hauptstadt: Bratislava
Kreisstädte: Banská Bystrica, Košice, Nitra, Prešov, Trenčín, Trnava, Žilina
Amtliche Sprache: Slowakische Sprache
Regionale Sprachen: Ungarisch, Romani, Ruthenisch, Tschechisch, Ukrainisch u.a.
Nationalitäten: Slowaken 80,7 %, Ungarn 8,5 %, Roma 2 %, andere 1,7 %, nicht
ermittelt 7 %
Religionen: Römisch-Katholisch 62,0 %, Griechisch-Katholisch 3,8 %,
Evangelisch 5,9 %, Calvinisch 1,8 %, Ateistisch 13,4 %, andere 2,5 % a
nicht ermittelt 10,6 %
Staatsform: Parlamentarische Republik
Entstehung: 01. Januar 1993
Fläche: 49 036 km²
Einwohnerzahl: 5 442 974 (31.03. 2018)
Währung: Euro (EUR)
Zeitzone: UTC+1 MEZ
-Sommerzeit UTC+2 MESZ
Tel. Vorwahl: +421
Nationale Feiertage
1. Januar – Neujahr, Tag der Slowakischen Republik
6. Januar – Heilige Drei Könige
April – Karfreitag, Ostermontag
1.Mai – Tag der Arbeit
8. Mai – Tag des Sieges über den Faschismus
5. Juli – Kyrill und Method
29. August – Tag des Slowakischen Aufstandes
1. September – Tag der Verfassung
15. September – Mariä Sieben Schmerzen
1. November – Allerheiligen
17. November – Gedenktag des Kampfes für Freiheit und Demokratie
24. Dezember – Heiligabend
25. Dezember – Weihnachten
26. Dezember – Stephanstag
Geographie
Die Slowakei ist ein Binnenland in Mitteleuropa. Charakteristisch für die Slowakei sind Berge im Norden und Ebenen im Süden.
Die einzelnen Flächen gehören zu der Pannonischen Tiefebene und zu den Karpaten. Im Westen hat die Slowakei Anteil am Wiener Becken und Záhorie-Tiefland (Záhorská nížina). Im Südwesten liegt das Donautiefland (Podunajská nížina). Im Südosten befindet sich die Ostslowakische Tiefebene (Východoslovenská nížina).
Die Slowakei liegt in der kontinental-gemäβigten Zone, die Durchschnittstemperatur im Winter ist -1 ºC, im Sommer 21 ºC.
Der wasserreichste Fluss ist die Donau (Dunaj). Der längste slowakische Fluss ist die Waag (Váh). Weitere bedeutende Flüsse sind Hron, Dunajec, Morava oder Poprad.
Aufgrund der Vergletscherung entstanden in der Hohen Tatra einige Gebirgseen, z.b. Štrbské Pleso, Skalnaté Pleso, Hincovo Pleso.
Natur
Das herrschende Klima teilt das Land in mehrere Vegetationsstufen. Das Tiefland wurde kulturlandschaftlich gestaltet, mit nur wenigen Überresten der ursprünglichen Wälder. Die meist vertretenen Holzarten in der Slowakei sind Buche, Fichte und Eiche. 60 % der Waldfläche wird vom Staat verwaltet.
Zu den gröβten Naturschutzgebieten gehören neun Nationalparks - Tatranský národný park, Pieninský národný park, Národný park Veľká Fatra, Národný park Slovenský raj, Národný park Slovenský kras, Národná park Poloniny, Národný park Nízke Tatry, Národný park Muránska planina, Národný park Malá Fatra.
Transport
Die Slowakei verfügt über sechs internationale Flughäfen - Bratislava, Košice, Sliač, Poprad, Piešťany und Žilina.
Der Personenverkehr wird vor allem durch die staatliche Eisenahngesellschaft ŽSR gewährleistet, auβerdem gibt es private Eisenbahngesellschaften wie RegioJet und Leo Express.
Die Slowakei hat 415 km Autobahnen und 259 km Schnellstraβen. Die Gesamtlänge der Straβen beträgt beinahe 43 000 km.
Auf den Autobahnen und bestimmten Schnellstraβen gilt Mautpflicht.
Für den Flussverkehr werden folgende Flüsse verwendet: Dunaj (Donau), Váh (Waag), Bodrog und Topľa.
Gastronomie
Die slowakische Küche ist regional sehr unterschiedlich und von den benachbarten Ländern beeinflusst. Für den nördlichen Teil der Slowakei sind Speisen mit einem Hirtenursprung charakteristisch, z. B. bryndzové halušky (Brimsennocken), pirohy (Piroggen) und Kartoffelpuffer. Für den Süden sind Speisen wie Gulasch, Letscho, Wienerschnitzel oder gefüllter Paprika charakteristisch.
UNESCO-Denkmäler
Bereits im Jahr 1993 wurden in die UNESCO-Liste des Welterbes drei Lokalitäten aufgenommen: die Burg Spišský hrad und Umgebung, Banská Štiavnica und Vlkolínec, im Jahr 2000 folgte die historische Stadt Bardejov, im Jahr 2008 die Holzkirchen des Karpatenbogens und im Jahr 2009 die Stadt Levoča. Unter den Naturdenkmälern in der UNESCO-Liste des Welterbes ist die Slowakei durch die Höhlen und Schluchten des Gebietes Slovenský kras (Slowakischer Karst) und die Eishöhle Dobšinská ľadová jaskyňa vertreten. Im Jahr 2007 wurden die Buchenurwälder der Karpaten in der Ostslowakei in die Liste aufgenommen. Auf der Warteliste für den Eintrag in das UNESCO-Verzeichnis befinden sich weitere Denkmäler, z.b. der Holzaltar von Meister Paul von Levoča (Leutschau), Limes Romanus – römische Denkmäler an der Donau oder das Tokaier Weinbaugebiet.
Technische Denkmäler
Die Slowakei hat 610 technische Denkmäler. Dazu gehören vor allem Brücken (Dolný Kubín, Dravce, Gelnica, Iža, Kluknava, Piešťany, Poltár), Mühlen verschiedener Art (Bohunice, Bratislava – Mlynská dolina, Cakov, Dunajský Klátov, Holíč, Jahodná, Jelka, Kvačany, Pobedim, Tomášikovo), Produktionshallen und -werke (Bratislava – Cvernovka, Halíč – Tuchfabrik, Kluknava – Produktionshalle, Poprad – Kraftwerk, Prešov – Saline, Sládkovičovo – Zuckerfabrik, Brennerei, Trnava – Mälzerei), Getreidekammern (Benice, Odorín, Zemianske Kostoľany, Spišský Štiavnik), Bergbau-Denkmäler (Banská Štiavnica, Kremnica), Eisenbahnen (Telgártska slučka, Čiernohorská železnica, Oravská lesná železnica, Lanovka Tatranská Lomnica - Lomnický štít), Bahnhofsgebäuden (Bratislava - Nové Mesto, Svätý Jur, Trenčianske Teplice) und viele andere technische Denkmäler.